Sixpack - Sechs Fragen
Knut Kircher (Ex-Bundesliga-Schiedsrichter)
Interview vom 4. Februar 2021
Fussball-Harz im Sixpack mit dem 52-jährigen Ex-Bundesliga-Schiedsrichter
Knut Kircher. Er ist 100 Prozent einer der Besten der Schiedsrichter-Zunft in
Deutschland und ein großes Vorbild für viele!
Knut Kircher leitete 244 Bundesliga-Spiele und vergab dabei nur acht Rote Karten
und neun Gelb-Rote Karten! Das hat ihn wirklich einzigartig ausgezeichnet!
Text unten Wikipedia:
Kircher war Schiedsrichter des TSV Hirschau und seit 1997 DFB-Schiedsrichter,
ab 1998 leitete er Spiele der 2. Liga. Seit der Saison 2001/2002 war er
Bundesliga-Schiedsrichter, 2004 wurde er FIFA-Schiedsrichter. Seine Bundesliga-
Premiere feierte er am 8. September 2001 beim Heimspiel des TSV 1860
München gegen den 1. FC Nürnberg. Das erste A-Länderspiel unter seiner
Leitung war das WM-Qualifikationsspiel zwischen Andorra und Rumänien.
Der bisherige Höhepunkt seiner Schiedsrichterkarriere war das DFB-Pokal-Finale
2008 zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (1:2 n. V.).
Am 23. Juli 2011 leitete er auch das Spiel in der Gelsenkirchener Veltins-
Arena um den Supercup zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund.
2012 wurde Kircher zum Schiedsrichter des Jahres gewählt.
Am 17. August 2012 wurde bekannt, dass Kircher neben Michael Weiner
zum Ende des Jahres 2012 freiwillig als FIFA-Schiedsrichter ausscheidet.
Als Nachfolger wurden Christian Dingert und Tobias Welz nominiert.
2015 wurde von Sky Deutschland die Dokumentation
„Das 19. Team der Bundesliga“ über Knut Kircher produziert.
Am 14. Mai 2016 beendete er nach Erreichen der Altersgrenze
seine aktive Schiedsrichterlaufbahn.
Fussball-Harz Sixpack 4. Februar 2021
1. Wie sind Sie damals dazu gekommen, Schiedsrichter zu werden?
Ich wurde zusammen mit drei weiteren B-Junioren von unserem damaligen
Jungendleiter angesprochen, welcher auf der Suche nach Kandidaten für
den anstehenden SR-Neulingskurs war. Gruppendynamik eben!
2. Wie sind Sie mit Ihren eigenen Fehlern umgegangen?
Wie geht man als Schiedsrichter mit Kritik um und wie verarbeitet man
diese grade nach Spielen, bei denen alle über einen herfallen?
Sehr selbstkritisch und offen, immer auf der Suche nach einer weiteren
optimaleren Lösung bzw. einem Ansatz, es mit einer anderen Herangehensweise
zu einem besseren Ziel zu bringen. Als SR sucht man hier und da das Gespräch,
geht in den Austausch mit anderen Schiedsrichtern, Verantwortlichen und
Freunden und will sicherlich, wie so mancher Spieler und Trainer, auch erstmal
ein Stück eigene Aufarbeitung machen und dabei in Ruhe gelassen werden.
Da hilft es durchaus, die Nase aus der Presse und aus dem Internet zu lassen.
3. Inwiefern haben Entgleisungen von Fußballern und Trainern
(wie Jürgen Klopp und Co.) gegenüber Schiedsrichtern Auswirkungen
auf die Fußballplätze im Amateurbereich?
Jedem der Beteiligten, auch auf der Tribüne und vor allem auf dem Spielfeld oder
in unmittelbarer Umgebung, muss sich seiner Vorbildrolle bewusst sein und sich
darüber im klaren sein, was das Fußballgeschäft mit all seinen Facetten mit einem
macht, ob positiv oder negativ! Wir sind alle in einem Schaufenster und andere
schauen uns genau auf die Finger bzw. auf unser Verhalten und natürlich ahmen
sie es nach, vom Torjubel über Spielwiesen bis hin zu Emotionen.
4. Sind Sie froh, damals noch ohne Videoschiedsrichter
gepfiffen zu haben, oder hätten Sie das zu Ihrer aktiven
Zeit als Schiedsrichter auch schon gewünscht?
Da gab es sicherlich Entscheidungen, die hätte man mit dem heutigen
Ansatz des Videoschiedsrichters anders entscheiden müssen,
jedoch fühlte ich mich wohl, die Entscheidungen auf dem Platz zu treffen!
5. Hatten Sie immer Verständnis für die Emotionen der Spieler?
In einem Toleranzbereich ja, doch auch ich hatte meine rote Linie beim
Verständnis. Die Kunst ist es oftmals, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen,
sondern zu erkennen, wenn sich die Emotionen nach oben schaukeln und dann
präventiv einzugreifen, damit der Fokus auf dem Spiel bleibt.
6. Wenn sie nochmal 14 oder 15 Jahre alt wären,
würden Sie dann wieder Schiedsrichter werden wollen?
Mit der Erfahrung von heute, was mir die Schiedsrichterei
alles gegeben hat, auf jeden Fall!
Uwe Hain (ehemaliger Torwart)
Interview vom 11. Juni 2018
Fussball-Harz im Sixpack mit Uwe Hain Uwe Hain, * 18. Oktober 1955 in Schladen
Größe: 183 cm, Gewicht: 82 Kg
1. Bundesliga: 45 Spiele 2. Bundeliga: 126 Spiele DFB-Pokal: 18 Spiele
Aufstiegsrunde 2. Bundesliga: 7
Spiele Vereine als Spieler: SV Schladen, Eintracht Braunschweig, Hamburger SV
Vereine als Trainer:
Wolfenbütteler SV, Eintracht Braunschweig, SV Schladen, Blankenburger FV, SC Gitter und KSV Vahdet Salzgitter
1. Was sagst du dazu, dass Gitter wahrscheinlich kurz vor Saisonende aufsteigt?
(Anmerkung der Redaktion, der SC Gitter ist aufgestiegen/17. Juni 2018)
Noch steht ein Spieltag aus, aber ich gehe davon aus, dass die das noch schaffen.
Ich hatte vor zirka sechs Wochen mit der Mannschaft ein Gespräch, in dem ich ihnen sagte, dass noch alles drin ist und sie darum kämpfen sollen, auch wenn es schwer werden wird, einen Rückstand von sechs Punkten aufzuholen. Manchmal kann sich das Blatt ganz schnell wenden und so ist es jetzt gekommen. Ich freue mich darauf, dass die Jungs den Aufstieg hoffentlich schaffen und wir uns dann in der Landesliga wiedersehen.
2. Wird es dafür Verstärkungen geben?
Große Verstärkungen sind da nicht geplant. Man sucht natürlich, aber es ist halt schwer,
Spieler zu bekommen. Da ist auch die Geldfrage das Problem. Da muss der SC Gitter den Weg
möglichst ohne großen finanziellen Aufwand gehen.
3. Wie lange gilt dein neuer Vertrag?
Mein Vertrag gilt nur für ein Jahr. Das haben wir von beiden Seiten so einvernehmlich abgesprochen.
4. Was reizte dich an dem Verein SC Gitter, dass du für eine Saison hier Trainer werden wolltest?
Erstmal reizte es mich überhaupt, wieder im Fußball aktiv zu sein. Ich hatte einige Anfragen,
aber die haben mir alle nicht zugesagt und anfangs hatte ich ehrlich gesagt auch noch keine Lust,
wieder richtig anzufangen. Ich war gar nicht so richtig auf der Suche, sondern habe das alles
nur so aus der Ferne beobachtet. Als die Anfrage vom SC Gitter kam, war gleich ein
gute Empathiewelle da - von beiden Seiten. Die Gespräche waren gut, die Leute – die Stadt Salzgitter – ich brauche nicht weit zu fahren. Außerdem habe ich nur Gutes über den SC Gitter gehört, insbesondere, dass die Jugendarbeit so gut läuft. Diesen Weg möchte ich auch mitgehen. Das war auch ein Grund dafür, dass sie mich geholt haben, weil sie wissen, dass ich gern in diesem Bereich arbeite. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann. Ich bin natürlich in erster Linie für die erste Mannschaft zuständig.
5. Noch eine Frage zu unserer deutschen Mannschaft,
was traust du denn Jogi und seinen Jungs in Russland zu?
Ich sehe das jetzt nicht so negativ, wie das nach dem letzten Spiel aussah.
Das ist halt bei den Vorbereitungsspielen so, dass man da noch nicht die Top- Leistung hat.
Entscheidend ist, wie man in das Turnier hineinfindet. Wenn du im ersten Spiel einen Sieg eingefahren hast, dann kommt langsam alles ins Rollen. Natürlich haben alle anderen Mannschaften gut nachgezogen, es sind ernstzunehmende Gegner. So große Unterschiede, wie früher einmal, gibt es nicht mehr. Ich denke unsere Mannschaft wird sicher die Vorrunde überstehen, dann wird man sehen.
6. Was sagst du zu den neusten Entwicklungen deiner beiden Ex-Vereine,
dem HSV und der Eintracht Braunschweig?
Beim HSV hat sich das schon seit längerer Zeit angedeutet, was jetzt passiert ist.
Das musste irgendwann so kommen. Positiv sehe ich aber hier, dass man den Trainer Titz genommen hat, das war ganz ganz wichtig, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für den ganzen Verein. Man hat viel Druck raus genommen bei den Fans. Er hat eine gute Spielphilosophie uns ist menschlich auch gut drauf. Er hat eine tolle Art und geht mit den Spielern gut um. Da freut man sich auch auf die neue Saison. Man sieht das auch an den steigenden Mitgliederzahlen. Ich gehe davon aus, dass sie wieder einen direkten Aufstieg schaffen, auf alle Fälle wieder mit oben dran sind. Zu Eintracht Braunschweig kann ich als ehemaliger Spieler, Trainer und Mitarbeiter da nur den Kopf schütteln über das, was das passiert. Nicht nur über den Abstieg, sondern auch darüber, was die ganzen Jahre passiert ist. Jetzt ist da ein richtiger Scherbenhaufen. Man hat keine fünf bis sechs Spieler mehr, von denen man sagen kann, dass sie ein Gerüst für ein neue Mannschaft bilden. Es ist in den ganzen Jahren nichts aufgebaut worden, sondern es wurden immer nur Spieler geholt, die zu allem „Ja und Amen“ sagen und nur ein Level spielten. Da ist kaum mal wer herausgestochen. Das da der Vorstand und das Management so lange zugeschaut und dem Trainer so freien Raum gelassen haben, ist absolut enttäuschend. Das kann man eigentlich gar nicht verstehen. Da sehe ich im Moment keine positiven Tendenzen. Auch wenn man hört, was der Trainer Arnold so sagt – wenn man zwischen den Zeilen liest, das hört sich alles nicht gut an. Natürlich ist der Trainer außen vor, das ist ein neuer Mann. Der muss jetzt erstmal zusehen, dass er da eine schlagkräftige Truppe zusammen kriegt und eine Ordnung herstellen kann. Es wird schwer. Ich werde mal zum ersten Training hinfahren, mir das angucken und mir ein Bild machen.
Franko Uzelac (Würzburger Kickers)
Interview vom 13. Dezember 2016
Fussball-Harz im Sixpack mit dem 22,-Jährigen Abwehrspieler Franko Uzelac.
Der ambitionierte Defensivspieler war im Juli 2016 vom Regionalliga Nord Verein
VfB Oldenburg zum 2.Bundesliga Aufsteiger Würzburger Kickers gewechselt.
1. Du hattest bei deinem neuen Verein im Sommer eine richtig gute Vorbereitung gemacht,
so hat es dein Trainer Bernd Hollerbach in den Medien gesagt, nachdem du dir im Testspiel
gegen die Spvgg. Unterhaching ohne gegnerische Einwirkung den Fuß gebrochen hast.
Wie heiß bist du jetzt auf dein erstes Spiel in der 2. Bundesliga?
Ich habe gut in der Sommervorbereitung gearbeitet, wie das gesamte Team.
Leider habe ich mir dann einen Knöchelbruch und zweifachen Bänderriss geholt und bin für
vier Monate ausgefallen. Jetzt bin ich endlich wieder gesund und brenne auf meine Chance.
Ich bin sehr froh, schon so schnell nach der Verletzung dem Kader anzugehören.
2. Dein Trainer sprach in diesem Kontex auch von einer „positiven Einstellung“,
die du besitzen sollst. Woher nimmst du sie, was treibt dich an?
Man muss im Leben immer positiv sein, auch wenn es mal schwere Zeiten gibt.
Ich habe eine großartige Familie und bin dankbar dafür. Wenn es mal nicht so läuft,
sind sie immer für mich da und das ist auf jeden Fall etwas, was mich immer positiv stimmt.
Zudem bin ich sehr ehrgeizig und möchte noch viel erreichen im Fußball.
3. Wie gut bist du in Würzburg/Bayern angekommen?
Durch die Verletzung war es schwer, mich richtig in Würzburg zurechtzufinden, da ich meistens beim Arzt und bei der Reha war oder die Mannschaft im Training und beim Spiel besucht habe. Mittlerweile fühle ich mich hier sehr heimisch und wurde super von der Mannschaft aufgenommen und während der Verletzung super unterstützt, was mir die Eingewöhnung erleichtert hat.
4. Hat man als Spieler in der 2. Bundesliga noch Vorbilder? Was waren deine Idole in deiner Kindheit?
Mittlerweile versuche ich, mir von den großen Fußballern einiges abzuschauen.
Aber mein Idol meiner Jugend war Nemanja Vidic , von dem ich mir heute noch Videos im Internet anschaue. Ich will mir so viel wie möglich von ihm abschauen, ein absolutes Vorbild für mich.
5. Hast du einen Lieblings-Fußballverein?
Ich habe keinen Lieblingsverein.
6. Wie sehen deine persönlichen Ziele aus? Kurz und mittelfristig gesehen?
Meine persönlichen Ziele sind in erster Hinsicht, gesund zu bleiben und hart an mir zu arbeiten.
Ich will mir einen Stammplatz erkämpfen und mich weiter aufdrängen. Aber wie gesagt,
die Gesundheit steht an erster Stelle und der Rest kommt durch harte Arbeit und viel Fleiß.
David Malembana (Goslarer SC 08)
Interview vom 7. Januar 2016
Der 21-Jährige David Malembana ist seit dem 01.07.2015 beim Goslarer SC im Regionalliga-Team
recht erfolgreich aktiv. Der 1,93m große Abwehrspezialist und Freistoß-Experte konnte im
Juni 2015 den Coach des Casting-Trainings Slavomir Lucak von seinen Qualitäten überzeugen.
Bevor er nach Goslar kam, war »Malle« für Dynamo Dresden in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost unterwegs und danach bei zweiten Mannschaft in der Oberliga Süd.
1. David, du bist momentan mit dem Team in der Vorbereitung auf die Rückrunde,
kommst sogar direkt vom Training im Schnee. Wie fühlst du dich?
Ich fühle mich sehr gut. Die Vorbereitung läuft seit 4 Tagen. Das Training im Schnee ist eine
Herausforderung, aber die Bedingungen sind für alle gleich. Die Zeit zu Hause, bei Freunden
und Familie hat mir sehr viel Kraft gegeben und ich werde mich jetzt voll reinhängen.
2. Wie zufrieden bist du denn mit deiner bisherigen Leistung
und der Leistung der Mannschaft in dieser Saison?
Wir stehen auf einem 11. Tabellenplatz und haben immer besser in die Saison gefunden.
Die Mannschaft funktioniert als Team und wir haben uns noch einiges vorgenommen.
3. Wie sehen deine persönlichen Ziele aus? Kurz und mittelfristig gesehen?
Ich bin mit den Erfahrungen aus der NOFV Oberliga nach Goslar gekommen. Das Team, der Trainer und der Verein haben mich sehr gut aufgenommen. Hier in Goslar kann ich mich in der Regionalliga Nord beweisen und den nächsten Schritt machen. Darauf liegt im Moment meine volle Konzentration
4. Hat man als Spieler in der Regionalliga noch Vorbilder? Was waren deine Idole in deiner Kindheit?
Es gibt da viele Vorbilder. Jonathan Tah zum Beispiel konnte sich als junges
Innenverteidiger-Talent in Leverkusen durchsetzen. Das Idol meiner Kindheit ist
Ronaldinho mit seiner unglaublichen Spielfreude und seinem Können.
5. Hast du einen Lieblings-Fußballverein?
Nein, den gibt es nicht.
6. Wer wird Deutscher Fußball Meister und warum?
Ja gut, ich denke das ist dieses Jahr nicht so die große Überraschung.
Der FC Bayern München macht das diese Saison schon sehr souverän und wird das
auch in der Rückrunde weiterführen und Deutscher Meister werden.